Allgemein
Lange vor der Ankunft der Spanier in Westindien verwendeten die Maya bereits Piment zum Einbalsamieren ihrer Toten. Christoph Kolumbus soll den Bewohnern eine Hand voll schwarzer Pfefferkörner gezeigt haben, was vielleicht der Grund für die Namensverwirrung ist, da man die beiden Gewürze möglicherweise für ein und dasselbe Gewürz hielt. Die Seefahrer im 17. Jahrhundert wussten die konservierenden Eigenschaften des Piment sehr zu schätzen, in der Fischindustrie Skandinaviens ist Piment dadurch auch heute noch sehr beliebt. Auch das Holz des Pimentbaums war einst in Mode, bevor die Fällung von Pimentbäumen verboten wurde.
Anbau und Ernte
Der immergrüne Pimentbaum ist in Westindien, Mittel- und Südamerika beheimatet. Der Baum erreicht normalerweise eine Höhe von 9-12m; in den Regenwäldern Südamerikas kann er sogar doppelt so hoch werden. Die Plantagen erinnern an Alleen und sind vom würzigen Duft des Piments erfüllt. Die voll ausgebildeten Beeren werden zwischen Juli und September grün geerntet und dann getrocknet, wodurch sie sich rötlich-braun verfärben. Die Pimentbäume tragen erst nach fünf oder sechs Jahren Früchte, erst nach 15 Jahren sind diese besonders groß, dann sogar bis zu 100 Jahre lang. Jamaika produziert den Großteil der weltweiten Ernte. Der so genannte Gewürz- oder Erdbeerstrauch, der einen ähnlichen Duft besitzt, ist nicht mit dem Piment verwandt.
Aroma
Piment wird zu Recht auch “Allgewürz” genannt, sein Aroma erinnert an Gewürznelken, Muskat, Zimt und sogar an Macis und Pfeffer. Piment hat zerstoßen oder gemahlen einen sehr kräftigen Geschmack, verliert aber schnell seine Würzkraft, weshalb am besten ganze Beeren gekauft werden sollten. Der beste Piment kommt aus Jamaika. Die Beeren haben eine rauhe Oberfläche mit jeweils zwei nierenförmigen Samen im Inneren. Das Aroma sitzt jedoch eher in der Schale.
Verwendung in der Küche
Das jamaikanische Nationalgetränk, Jamaica dram, enthält Piment. Auch in anderen alkoholischen Getränken wird Piment verwendet. In europäischen Küchen ist Piment als Würzzutat für Desserts und festliche Backwaren verwendet. Viele skandinavische Fischspeisen und auch deutsche Gerichte werden mit Piment verfeinert
Küchentip
Piment lässt sich in der Pfeffermühle mahlen, mit Pfeffer vermischt gibt er eine leckere Gewürzmischung.
Quelle: Handbuch der Gewürze, Sallie Morris und Lesley Mackley, Christian Verlag